Was ist bovine spongiforme enzephalopathie?

Bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE), auch als Rinderwahnsinn oder Rinderseuche bekannt, ist eine neurodegenerative Erkrankung, die bei Rindern auftritt. Sie wird durch fehlgefaltete Proteine, sogenannte Prionen, verursacht.

Die Symptome von BSE umfassen Verhaltensänderungen, Koordinationsstörungen, Muskelzittern und Gewichtsverlust bei den betroffenen Rindern. Die Krankheit ist tödlich und führt in der Regel innerhalb von Monaten bis Jahren nach Auftreten der ersten Symptome zum Tod des Tieres.

Die Ursache für BSE liegt in der Fütterung von Tiermehl, das aus kadaverhaltigen Materialien, auch von erkrankten Tieren, hergestellt wird. Durch den Verzehr von kontaminiertem Tiermehl können sich die Prionen im Verdauungstrakt ansammeln und gelangen dann über das Nervensystem in das Gehirn, wo sie zu neurologischen Schäden führen.

BSE war besonders in den 1990er Jahren in Europa epidemisch verbreitet. Die Krankheit erregte auch weltweit großes Aufsehen, weil eine Form von BSE, die als neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJK) bezeichnet wird, beim Menschen auftrat. Die vCJK war mit dem Verzehr von Rindfleisch von BSE-infizierten Tieren assoziiert und führte bei betroffenen Menschen zu ähnlichen neurologischen Symptomen wie BSE bei Rindern.

Um die Ausbreitung von BSE zu stoppen, wurden in vielen Ländern strenge Vorschriften zur Futtermittelherstellung eingeführt, die den Einsatz von Tiermehl und tierischen Proteinen in der Rinderfütterung verbieten. Die Zahl der BSE-Fälle ist seitdem deutlich zurückgegangen.

Die meisten Länder haben auch umfangreiche Kontroll- und Überwachungsprogramme implementiert, um die Präsenz von BSE in Rinderherden zu überwachen. Rinder, bei denen der Verdacht auf BSE besteht, werden getestet und eine BSE-Diagnose erfolgt durch die Untersuchung von Gehirnproben.

Dank dieser Maßnahmen wurde das Risiko einer BSE-Übertragung auf den Menschen erheblich reduziert. Es wird jedoch weiterhin empfohlen, bestimmte Risikomaterialien bei der Schlachtung von Rindern zu entfernen und den Verzehr von tierischen Produkten wie Gehirn, Rückenmark und Rückenmarksflüssigkeit von Rindern zu vermeiden, um das Risiko einer möglichen Übertragung weiter zu reduzieren.